Einerseits ist die Stockfotografie eine gute Möglichkeit Fotos zu verkaufen – an eine breite Masse. Man kann als Fotograf Geld damit verdienen, davon leben – wenn man gut ist. Wie und was man beachten muss, wurde schon in vielen Blogartikeln und Büchern besprochen.
Für den Fotografen kann es sich also lohnen. Und für den Käufer? Er bekommt ein hochwertiges Foto zu einem günstigen Preis. Auch ich habe für meine Seite Stockfotografien bei Photocase gekauft, zum Beispiel den Banner oben.
Diesen habe ich nun einmal über die Google Bildersuche (Wenn man auf die kleine Kamera im Suchfeld klickt kann man ein Bild hochladen und Google sucht im gesamten Netz nach Vergleichsbildern) gesucht und zum Glück erschienen nur 2 weitere Seiten, die das gleiche Bild benutzen. Nicht so schlimm also. (Eine Alternative zu diesem Google Tool ist Tineye, das ebenfalls nach Vergleichsbildern sucht).
Die "dunkle" Seite der Stockfotografie
Aus Spaß habe ich bei Google einmal nach Bildern zum Thema 'Versicherung', 'Beratung' und 'Service' gesucht und Bilder, die mehrfach erschienen, bei Tineye zur Bildervergleichssuche hochgeladen. Das Ergebnis war ziemlich erstaunlich.
Manche Bilder waren zwar nur auf 4 oder 5 unterschiedlichen Seiten zu sehen. Bei dem Thema 'Versicherung' fand ich dann aber auch eine Bild, dass mir 38 Resultate brachte:
Und dann stieß ich gerade in den Bereichen 'Beratung' und 'Service' auf immer wieder die gleichen Gesichter und Bilder.
Aber der Knüller war dieses Bild einer jungen Frau, die uns lächelnd mit einem Headset ansieht – jeder Zeit bereit uns zu helfen: egal ob es um Ölreserven, medizinische Geräte oder eine slowenische Sparkasse geht. Diese Frau weiß einfach alles! Wow!
Kommt Sie Ihnen nicht auch bekannt vor?
Ein Wort fällt mir dazu ein: Retorte! Wie sieht es mit der Individualität einer Firma oder Homepage aus, wenn sich ungefähr weitere 100 - 1000 Seiten mit den gleichen Bildern schmücken?
Ich bin nur ein Amateurfotograf und wollte für meinen Banner etwas Hochwertiges nehmen. Und so geht es sicher vielen Kleinbetrieben oder Freiberuflern, die sich eine Homepage bauen. Ich bin allerdings auch froh, dass das Foto nicht so häufig genutzt wird.
Stockfotografie ist wichtig, keine Frage! In der Werbung - sowohl im Medienbereich als auch Printbereich - wird immer wieder darauf zurückgegriffen. Aber ist es wirklich sinnvoll seine Firmenpage damit zu schmücken? Ist es nicht auf Dauer eher albern, wenn man als potentieller Kunde zum Beispiel eine Versicherung sucht und immer wieder auf die gleichen Lupen oder Beratungspersonen trifft?
Man kann höchstens auf Stockfotobörsen schauen, die etwas alternativer als Fotolia und Co. sind. Photocase zum Beispiel bietet kaum Zahnweiße-Lächel-Bilder, sondern nimmt es eher mit Humor und ist näher am Menschen, irgendwie echter.
Hier die Ergebnisse zum Thema Selbstständigkeit:
Fazit
So praktisch Stockfotografie auch sein mag - und damit meine ich beide Seiten: für den Fotografen als auch für den Kunden - sie sollte nicht mit blindem Auge genutzt werden. Liebe Fotografen: seid kreativ und echt! Und liebe Webseitengestalter: nehmt nicht das erstbeste Bild und recheriert mit den oben genannten Tools wie häufig es bereits im Umlauf ist!